In Orlando begann jetzt die vergleichsweise stressigste Zeit des Urlaubs. Es mussten 4 Disney Parks, 2 Universal Studio Parks, Sea World und das Kennedy Space Center besucht werden … und das innerhalb der nächsten 6 Tage. Sämtliche Tickets habe ich vorher bei Attractionticketsdirect gekauft, bei denen habe ich sogar einen Mengenrabatt bekommen, nachdem ich nachgefragt habe. Es sind übrigens auch echte Tickets und keine Voucher, die man erst noch an der Tageskasse umtauschen musste, so haben wir auch viel Zeit gespart. Die Karten kamen sogar innerhalb von einer Woche an.
An unserem ersten vollen Tag in Orlando standen die beiden Disney Parks Hollywood Studios und Magic Kingdom auf dem Programm. Für die Hollywood Studios nutzten wir auch das FastPass-System. Für dieses haben wir uns zuhause bereits mit unserer Eintrittskarte registriert und durften uns 3 Attraktionen aussuchen, bei denen wir wiederum eine von 3 möglichen Zeitpunkten wählen konnten, wann wir uns direkt Zutritt verschaffen durften und somit die normale Warteschlange zu überspringen:
Aber erst muss gefrühstückt (frühe 7:45 a.m.) werden und dies machten wir sogar mal in unserem Hotel. Meiner Meinung nach war dieses für amerikanische Verhältnisse recht umfangreich, außer an Wurst und Käse fehlte uns eigentlich an nichts. Aber man muss ja im Urlaub nicht so essen, wie man es von Zuhause gewöhnt ist …. Ich probiere gerne mal etwas neues aus oder nehme etwas, was ich sonst sehr wenig esse, z.B. Peanutbutter-Jelly-Sandwich. Und was ich an dieser Stelle mal unbedingt klarstellen möchte: amerikanischer Kaffee ist nicht so schlecht, wie von vielen behauptet wird! Gewöhnungsbedürftig in den USA ist höchstens das Plastikbesteck, Pappbecher und der Plastikteller. Der komplette Inhalt des Tabletts wird einfach so in die Tonne gekloppt, ihr glaubt ja gar nicht, was dort immer an Müll anfällt.
Wir packten unseren Rucksack mit ein paar Wasserflaschen, was anderes ist übrigens dort auch nicht erlaubt, und dann ging es auch schon los. Nach stressfreien 20 Minuten Fahrt kamen wir am riesigen Parkplatz der Hollywood Studios an, überreichten 17 $ an den freundlichen Mitarbeiter und wurden anschließend auf einen freien Platz gelotst.
Nach dem Aussteigen kamen wir mit zwei weiteren positiven Eigenschaften der USA in Kontakt: die schier unglaubliche Bequemlichkeit und die mehr oder minder notwendige penible Sicherheit. Es gibt hier selbst für den kürzesten Fußweg eine Bimmelbahn, die viel weiter fährt und auch länger braucht bis zum Eingang, aber egal, wir haben es ausgenutzt. Außerdem wird man sofort von der Seite von den freundlichen Mitarbeitern nahezu angeschrien, dass man bloß NIEMALS die Fußwege verlassen darf.
Aber sei’s drum, wir sind nun beim ersten Disney Park unseres Urlaubs angekommen: Disney’s Hollywood Studios.
Und das hohe Sicherheitsgefühl geht weiter: von jedem Besucher wurden die Rucksäcke und Taschen überprüft, das habe ich in Deutschland erst ein Mal im Phantasialand erlebt.
Direkt nach der Zugangskontrolle wurde ich von einer netten Disney-Beschäftigten mittleren Alters freundlich herangewunken, sie hatte einen Block in der Hand und wir hatten schon die Befürchtung, bei einer Umfrage mitmachen zu müssen, aber es kam zum Glück ganz anders: „Where did you get this Shirt?“ Am heutigen Tag trug ich übrigens ein T-Shirt von Teefury, das bei Twin Peaks Kennern scheinbar begehrt ist. – „Teefury.com“ – „My son gonna love this, he’s a big fan of Twin Peaks.“ – „I’m sure he does.“ – „Thank you so much, have a nice day here. Bye.“ – „Bye.“ So schnell kommt der kleinste smalltalk mit der netten amerikanischen Bevölkerung zustande, einfach mal irgendein Motto-Shirt tragen.
Der Park ist sehr schön gestaltet, es wirkt wie eine große Filmkulisse:
Das phantastische Wetter macht es natürlich umso schöner.
Auch dieses nachgebaute Kino im Stile der 50er Jahre gefällt mir:
Die erste Attraktion – wie eingangs beim FastPass schon erwähnt – war das „Hollywood Horror Hotel„:
Ich kann es kaum erwarten, auf diese Attraktion zu gehen … ich habe extra vorher keine Informationen eingeholt oder Videos und Bilder angeschaut.
Das FastPass-System mit der Eintrittskarte verlief natürlich reibungslos und nach ca. 5 Minuten war ich bei der pre-show, die – wie der Name schon sagt – die Vorgeschichte zum Hotel erzählt. Es dauert auch mehr lange, da saß ich schon in einem der elevators. Die ride-operators sorgten fleißig für ein reibungsloses Be- und Auffüllen der Sitze, indem bereits vor dem Öffnen der Türe die Plätze verteilt worden sind, ich fühlte mich hier etwas wie bei „1, 2 oder 3“.
Diese Attraktion ist mehr als nur ein FreeFall, die muss man einfach mal gefahren sein. Meine Kinnlade konnte ich bei dem Theming einfach so schnell nicht mehr schließen, aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Nun ging es direkt nebenan zum „Rock ’n‘ Roller Coaster„, bei dem auch Aerosmith mitgewirkt hat. Da es bisher zu recht flott ging, waren wir 7 Minuten zu früh bei der Queue und somit war Warten angesagt, sonst durfte man auch noch nicht den FastPass benutzen. „Please come back in 7 minutes“, sagte der gute Mann an der FastPass-Säule.
Die Zeit nutzten wir zum Verschnaufen im Schatten, es war wieder ein knackiger Tag, aber ich glaube wir gewöhnten uns langsam an das Wetter. Beim Warten beobachteten wir natürlich auch die anderen Gäste, die FastPass in Anspruch nahmen. Dabei ist uns auch ein recht altes Publikum jenseits der 70 aufgefallen. Auch manch andere Leute kamen zu früh zu ihrem „please-let-me-in-immediatley“-Zeitpunkt.
Aber die Zeit verging so recht schnell und der FastPass-Counter war schnell durchschritten. Im Gebäude war eine kurze Pre-Show mit Aerosmith – das konnte ich gerade noch so erkennen, weil ich bei Coastern mit Inversionen meine Brille sicher im Rucksack verstaue – zu sehen. Aus den Lautsprechen tönte auch schönste Melodien dieser Band.
Hier sieht man einen kleinen Teil der Launches, es geht direkt in die Dunkelheit hinein … natürlich mit tollem Countdown von Aerosmith selbst aufgenommen – ihr dürft euch an dieser Stelle die typisch kreischende Stimme von denen vorstellen – Three … Two ….. One ….. *wuuuuuuusch*
Ich konnte es kaum erwarten, aber es dauerte nicht mehr lang und ich saß auch schon in einem der Vekoma-Züge der besseren Sorte. Was die Fahrt neben dem Launch noch um einiges mehr aufwertet: On-Board-Sound …. fucking amazing Musik von Aerosmith … bei mir war es übrigens „Dude (Looks Like A Lady)“ … GENIAL (vor allem, wenn einige Mitfahrerinnen mit toller Stimme mitsingen, GÄNSEHAUT), aber auch hier möchte ich nichts mehr verraten. Hier hat Disney auf jeden Fall die Messlatte recht hoch gelegt.
Nun schlenderte wir aber weiter durch den nicht minder interessanten Rest des Parks.
Der „Great Movie Ride“ war als nächstes dran:
Hier trafen wir auf eine weitere Spezies der amerikanischen Gesellschaft: die E-Scooter-Fahrer. Ja, es fällt uns Europäer wirklich sehr stark auf, wie hoch der Anteil dieser Leute im Park ist (unten rechts zu sehen):
Schaut dazu einfach mal die passende Folge South-Park zu dem Thema an.
Kommen wir aber nun wieder zum eigentlichen Punkt zurück – der „Great Movie Ride“ setzt auch schon in der Warteschlange Maßstäbe … so werden Auschnitte alter Kamellen z.B. mit John Wayne gezeigt:
Der Rest des Rides: WOOOW … scheißt auf die Hollywood Tour im Phantasialand, wenn ihr das hier mal gesehen habt! Unglaublich wie hoch Disney auch hier stapelt. Die Fahrt hier ist sogar zum Teil interaktiv mit einem Guide, der die Tour begleitet … aber psssst, auch hier gibt’s nicht mehr zu verraten.
Weiter geht’s fast nebenan zur „Backlot Tour„. Für diese kann man sich freiwillig melden, um hinter die Kulissen zu schauen und bei einem Minifilmdreh mitzumachen, ist wirklich lustig gemacht:
Im Anschluss daran steigt man in einen Zug, der quer durch die Studios fährt:
Signature-Shot:
Hier werden sogar noch aktuell Kostüme für die Filme und Shows hergestellt:
Dann kam eine Actionsquenz mit Wasser, Feuer und so:
Ich habe leider echt verpennt …
… einen kleinen Clip …
… zu drehen …
… das wäre hier auf jeden Fall sinnvoller gewesen. Auch sehr toll gemacht diese Fahrt … allerdings wurde man hier nicht nass, auch wenn es auf den Fotos zu aussieht.
Der Abschluss der Tour war der Bereich für eine Stuntshow, auf dem fleißig geprobt wurde … das möchte ich aber hier doch verraten: das war die einzige Stelle während des gesamten Urlaubs, wo wir Autos von Opel gesehen haben, genauer gesagt, es waren Corsas. Für was anderes scheinen die hier wohl nicht gut genug zu sein.
Nun kamen wir in einen etwas mehr idyllischeren Teil des Parks:
Die Tiefe und die damit verbundene Illusion der Skyline von New York war echt interessant gemacht:
Nach einer weiteren kleinen Trinkpause kamen wir schließlich zum letzten Teil des heutigen FastPass-Services: „Star Tours“ erwartete uns und wir waren sogar dieses Mal genau im Plan. Dieser Simulator ist nicht nur für Star Wars Fans gedacht … wenn man diese Art von Fahrgeschäft verträgt (Simulator + 3D, super realistisch), dann ist das definitiv eine Pflichtveranstaltung:
Danach schauten wir uns noch ein Weihnachtsgeschäft an, gingen gemächlich zurück zum Eingang und schossen dabei noch einige Fotos …
*winke winke*
Auf zum Shuttlebus zu Magic Kingdom – ich glaube es gab hier über 30 Bushaltestellen.
Nachdem wir natürlich in die falsche Richtung gegangen waren – jaja, ich habe nicht auf den Plan geschaut – fanden wir dann doch endlich die richtige Haltestelle. Es dauerte dann sogar auch gar nicht so lange, da traf dieser schon ein und brachte genug Leute mit. Der Busfahrer – ich tippe mal auf Mitte 50 – ist ausgestiegen und hat wirklich JEDEN entweder mit high-five oder fist-bump (ja, das musste ich nachschauen) begrüßt! Aber es kommt noch besser … im Bus machte er noch folgende Ansage: „Generally the ride to Magic Kingdom will take one and a half hour, but with this time machine (er deutet auf die Klimaanlage) I’ll do it in 20 minutes.“ Während der Fahrt kamen noch mehr Sprüche dieser Art … toll, dass es solche motivierte und lustige Mitarbeiter gibt. Das bleibt einem so echt im Gedächtnis, aber das werden wir im Laufe unserer Reise noch an einigen weiteren Tagen wieder und wieder feststellen.
Nach der üblichen Taschenkontrolle folgte in der Tat die wahre Kitsch-Reiz-Überflutung …
… die gesamte Disney-Breitseite erwischte uns hier.
Daher mussten natürlich noch weitere Signature-Shots her:
Es war mittlerweile kurz nach Mittag und somit nahmen wir einen kleinen und viel zu überteuerten Imbiss zu uns: Hot Dog + Fries + kalte Coke. Schließlich sollte eine mehr oder minder anständige Mahlzeit nach beiden Parks unterwegs erfolgen. Die Pause tat besonders mir mal gut, ein gewisses Kopfbrummen machte sich nämlich bei mir breit.
Nach dieser ausgiebigen Pause drehten wir dann schön langsam unsere Runde weiter durch den Park …
Die Achterbahn „Seven Dwarfs Mine Train“ eröffnete leider erst einige Wochen nach unserer Reise:
Es folgen weitere typische Fotos …
Herrenlose Kinderwagen auf eigens dafür eingerichtete Parkplätze prägten das Bild der von uns besuchten Freizeitparks:
Nun wanderten wir gemütlich weiter durch den Park …
… das Ziel war der Ursprung der „Fluch der Karibik“-Filme: die Themenfahrt „Pirates of the Caribbean„:
In diesem Fall entstand die Idee zum Film ausnahmsweise wirklich mal durch eine Attraktion.
Die Fotos sind wirklich bescheiden geworden …
Eine wirklich schöne Bootsfahrt mit einem gewissen Drang zur Perfektion beim Theming.
Der Abschluss in Magic Kingdom fand im riesigen Souvenir-Shop statt …
Kitsch?
Kitsch!
Schaut euch das folgende Bild mal in groß an … es geht hier mal nicht um die Parade:
Und wieder etwas typisches in den USA: Schulklassen, die fein säuberlich nach Farben getrennt angereist sind, auf dem Foto sind 3 dieser Sorte zu finden: rot, blau, gelb.
Nach dem Verlassen des Parks waren 2 Transferfahrten fällig, Nr. 1 zurück zu den Hollywood Studios …
… und Nr. 2 zurück zu unserem Parkplatz.
Die große Mahlzeit nahmen wir auf dem Rückweg beim Wendy’s zu uns:
Ich hatte mich wirklich auf diesen hochgelobten Burger-Fabrikanten gefreut, die Burger (Chrissi: Chicken, Ich: Beef) waren auch nicht schlecht, aber ich hatte mir halt echt mehr erhofft, leider eine Enttäuschung. Naja, wenigstens waren wir danach pappsatt und so teuer war es auch nicht.
Gesamtpreis: 13,08 $ (9,63 €)
Im Hotel angekommen ruhten wir uns ordentlich aus, surften beim Free WiFi und checkten noch unsere Mails.
Ach, wen haben wir denn da? Durch die Palme (oben im Bild) lassen sich mit Hilfe des Kamera-Zooms die Universal Studios ablichten. Da werden wir in den nächsten Tagen auch mal vorbeischauen:
Nun waren wir aber fertig für die Falle, morgen gibt es einen weiteren Disney-Park zu besichtigen.
Fazit des Tages: Kitschig geht die Welt zugrunde.
Eine kleine Anmerkung: der amerikanische Mutterkonzern GM verbietet es seiner deutschen Tochter Opel deren Autos in den USA zu verkaufen, um nicht in Konkurrenz zu den amerikanischen Marken zu treten, die auch zu GM gehören… deswegen sieht man da keine Opel. Umso erstaunlicher ist es allerdings, dass in der Show dann Corsas verwendet werden 😉
Ach so, ok, wusste ich nicht, danke 🙂