Die Telekom trägt jetzt ein weiteres Stück zur Rückentwicklung des Internets in Deutschland bei: Alle DSL-Neuverträge erhalten nun eine Trafficbegrenzung abhängig vom gebuchten Vertrag. Für Bestandskunden wird das zum Glück erst ab 2016 der Fall sein, offizielle News und hier.
Dies führt natürlich zu reger Aufruhr draußen im Internet und sorgt für viel Diskussionsbedarf: NerdyRoom, ChristophLauer.
Auch bei Twitter geht es zu dem Thema heftig ab: #Drosselkom.
Die Bundesregierung ist sogar auch gegen die Entscheidung der Telekom. Noch schlimmer wäre es sogar noch, wenn andere ISPs auf diesen Zug aufspringen würden, z.B. stehen da Vodafone und Kabel Deutschland im Rampenlicht [via, via, via, via, via]. Auch das Thema "Netzneutralität" wird da aufgegriffen [via, via, via, via].
Und noch eine Stellungnahme der Telekom ist hier zu finden [via] und hier auf deutsch übersetzt.
Außerdem wurde jetzt eigene übersichtliche Website über das Thema "Wer drosselt eigentlich das Internet?" erstellt, einfach mal bei WerDrosselt vorbeischauen.
Mittlerweile entstehen auch allerhand Parodien und Satiren gegen diese unmögliche Entscheidung. Ein fiktives Tarifmodell wurde somit aus gegebenen Anlass erstellt, der Postillon hat auch die Ursache der Drosselkom-"Lösung" gefunden und es werden neue Youtube-Qualitätseinstellungen verfügbar sein.
Tja, wie viel Traffic verbrauche ich denn so und wofür eigentlich? – Das hat sich Carsten übrigens auch gefragt.
- Streams: z.B.Youtube und Vimeo
- Steam (neue Spiele, Updates)
- Spiele wie CS:GO, Simcity und Starcraft 2
- Software (neue Programme + Updates, auch OS)
- Smartphone Komplettsync + Updates ist nur per WLAN aktiviert
- Dropbox (z.B. Bilder, Windows Live Writer, htdocs)
- Betreuung von diversen Webseiten
- und natürlich das übliche Surfen
Daraus ergeben sich immerhin stolze 260 GB pro Monat! Eine Drosselung bei mir wäre somit wirklich fatal.
Meine Reaktion? – Ganz klar, weg von der Telekom, auch wenn mich das erst 2016 betreffen wird, sowas darf nicht unterstützt werden. Mit Unitymedia liebäugel ich sowieso schon seit längerer Zeit, ist aber leider am derzeitigen Wohnsitz nicht verfügbar. Ein Umzug steht aber sowieso auf dem Plan.
Wie seht ihr diese Problematik?
Wir wohnen ganz in der Nachbarschaft in Wickede Wimbern und wir wären über eine Drosselung „glücklich“. Hier erreicht das Netz fast nie die 1000 kb. Wir befinden uns hier in der Steinzeit und ein Arbeiten im Internet ist hier fast nicht möglich. Seit einigen Monaten wird uns nun vom Rathaus eine Abhilfe versprochen. Ich bin gespannt…
Ich verstehe sowieso nicht, weshalb es jetzt ein Problem ist, es hat doch die ganze Zeit funktioniert und plötzlich soll es damit Schwierigkeiten geben? Meiner Meinung nach kann man damit die Leute nur besser abzocken. Dies ist ein weiterer Meilenstein in die Steinzeit, damit man noch mehr Geld aus den Taschen ziehen kann.
Das ist schon allerhand, was sich die Telekom dieses Mal wieder leistet. Bisher gab es doch keine Probleme und anstatt hier rückwärtszugehen, sollten die lieber aufrüsten und die versorgen, die noch nicht mal einen Zugang haben. Entfernte Dörfer haben noch immer das Nachsehen, und bevor das nicht behoben ist, sollten sie sich sehr zurücknehmen.