Aufgeschoben ist nicht aufgehoben … endlich geht der Bericht der kleinen USA-Reise von 2015 weiter.
Auch heute morgen war das Frühstück nicht so reichhaltig, aber dadurch nicht weniger lecker.
Es gab wie am Vortag wieder Kaffee vom Starbucks gegenüber mit einem anschließenden Besuch bei DING DONG und somit einer ordentlichen Portion verschiedener Donuts … das sollte erst mal reichen.
Und nach dem Auschecken ging es dann auch wieder los.
Da Bernhard, Christian und ich noch eine Weiterreise vor uns hatten und daher noch nicht die Rückreise nach Deutschland antreten werden, fuhren wir mit unserem Wagen zum Pier 39 und parkten dort in einem Parkhaus. Treffpunkt mit den anderen war die Anlegestelle der Fähre nach Alcatraz.
Nach dem Kontrollieren der Eintrittskarten betraten wir schön in Reih und Glied das super öko freundliche Wasserfahrzeug.
Die Überfahrt durch die Bay ansich ist wenig spannend, aber dass „The Rock“ immer greifbarer wurde … das hatte wirklich was.
Begrüßt wurde die Schiffsladung durch eine singende Rangerin (sagt man das so?) und einem ehemaligen Häftling, der hier rein zufällig seine Memoiren samt Autogramm an den Mann (oder Frau) bringen möchte.
Jede Tour ist mit einem Headset in nahezu beliebiger Sprache durchführbar. Ich habe mich natürlich der Authentizität wegen für Englisch entschieden und wurde letztendlich nicht enttäuscht. Meine Empfehlung für jeden Besucher ist definitiv Englisch auszuwählen, da u.a. auch ehemalige Insassen beim Audioguide zu Sprache kommen … das macht dann schon Laune und sorgt für eine interessante Atmosphäre.
Verständlich ist das Englisch übrigens besser als so bei mancher US TV-Serie.
USA sei Dank … sogar hier gibt es WLAN – mit coolem Logo …
Berühmte Insassen …
„Hier sehen Sie eine Standardgefängniszelle.“
Der Treffpunkt schlechthin im Zellenblock …
Während der Reise durch die Zeit in Alcatraz lasse ich einfach mal die Fotos sprechen …
Bei einem brutalen Aufstand („Schlacht um Alcatraz“) mit fünf Toten ging es ziemlich heiß her …
… davon sieht man immer noch Spuren …
Häftlinge mit guter Führung bekommen bei der Gestaltung ihrer Zelle und Freizeit etwas mehr Spielraum …
Diesen bescheidenen Anblick hatten die Zellengenossen … die Freiheit so nah und doch so fern …
Faszinierend finde ich die Stadtarchitektur, die stumpf nach dem Schachbrettmuster angelegt wurde, obwohl die hügelige Landschaft eigentlich nicht vorteilhaft dafür ist …
Mit solch einer Attrappe gelang der einzige Ausbruch von der Gefängnisinsel …
… von den Flüchtigen fehlt bisher aber jede Spur. Eine wirklich mysteriöse Geschichte.
Wie üblich endet das Museum im dazugehörigen Museumsshop, heute aber mit Autogrammstunde umso interessanter …
Nach diesen vielen tollen Eindrücken aus dem wohl bekanntesten (ehemaligen) Gefängnis der Welt hieß es, vom Rest der Gruppe Abschied zu nehmen.
Während nämlich der Großteil die Rückreise antritt, begibt sich das Wolfpack auf eine waghalsige Expedition gen Yosemite National Park.
Zuvor musste aber der fast schon niedliche Hyundai Tucson wieder bei Sixt abgeliefert und unser neues Gefährt abgeholt werden.
Dieser Vorgang bedarf einer guten Planung, denn Sixt ist bekanntlich abseits des Flughafens SFO.
Also lud ich die zwei Begleiter bei der Shuttle Bus Station, an der jäh die Reise begann, ab und übergab den Wagen mit einer Fahrleistung von lächerlichen 249 Meilen wieder an die Autovermietung.
Bei der Shuttle Bus Station wieder angekommen suchten wir schleunigst unseren persönlichen USA-Mietwagen Favoriten Alamo auf. Wie bei der Florida Reise 2014 den Skip the Counter lieben gelernt winkten wir auch hier den langen Schlangen und den Kiosks und gingen direkt zum entsprechenden Parkhaus.
Da wir „Fullsize SUV“ gebucht haben, hatten wir eine große Auswahl an Chevrolet Tahoe, Chevrolet Tahoe, Chevrolet Tahoe und Chevrolet Tahoe.
Es wurde tatsächlich dieses Prachtexemplar:
Danach mussten wir uns aber erst noch ausgiebig stärken und unsere Vorräte für die kommende Tour aufstocken.
Und wo geht das besser als in der nahe gelegenen Mall?
Fehlen darf dabei natürlich wieder nicht der traditionelle Besuch bei Five Guys … obwohl ich ursprünglich gar nicht die Lust dazu hatte. Ich höre mich noch sagen: „Können wir nicht doch lieber woanders hin?“ – Bernhard entgegnete trocken: „Du kannst gerne etwas Zweitklassiges essen, wir gehen jedenfalls zu Five Guys!“
… und im Anschluss ging es zum Target, wo wir auch das eine oder andere Schnäppchen machen konnten …
Wir hatten noch einiges vor uns und somit machten wir uns im Eiltempo über Stock und Stein gen Yosemite Village auf.
Allerdings war ein Nothalt beim Outlet in Livermore notwendig, da noch das eine oder andere Kleidungsstück für die geplante Wanderung im auf Folgetag gebraucht wurde.
Im Yosemite Village hatte Bernhard eine beheizbare Hütte gebucht und wurde langsam nervös. Die Zeit ging bisher viel zu schnell rum und er wusste nicht mehr, bis zu welcher Zeit man noch Personal bei der Rezeption antreffen konnte.
Nach einem spontanen Anruf war die Sache klar: es ist immer jemand dort.
Als dann aber doch irgendwann die Route abseits der Highways weiterführte, ereignete uns ein Naturschauspiel der besonders epischen Art …
… das konnte man nicht so gut einfangen, wie man es live gesehen hat.
Ein Regenbogen innerhalb des Abendrots.
Man musste einfach dabei gewesen sein.
Nach diesem Augenschmaus ging es aber dann doch wieder zügig weiter – zumindest so schnell, wie es die Straßen und mein Wille zugelassen haben.
Ein weiterer Stop bei absoluter Dunkelheit mussten wir auch noch an einem Vistapoint machen.
Es roch leicht nach verbranntem Holz, aber sonst sehr schön nach Wald. Lichtqullen konnten wir keine ausmachen. Erst mit Langzeitbelichtungen deckten wir welche aus … woher diese auch immer stammen.
Durch diese extrem beeindruckende Dunkelheit im Nationalpark verlor man auch irgendwie die Orientierung … wo waren wir? Wie weit geht es dort runter? Sind wir bald da? Total unheimlich.
Irgendwann aber erreichten wir das Tal und eine weniger anspruchsvolle Fahrt konnte zur Entspannung aufgenommen werden.
Den Check-In Prozess hat Bernhard übernommen, während Christian und ich noch im Wagen warteten.
Mahnend ob der hiesigen Bären stieg er schließlich wieder ins Auto: „Ihr müsst auf eure Sachen aufpassen und wirklich nahezu alles in den bearproof locker einschließen. Ich habe eben ein Video gesehen … das macht echt keinen Spaß, wenn ein Bär über Nacht dein Auto aufreißt. Außerdem sind da hohe Strafen drauf.“ Yosemite National Park sagt bis zu 5.000 USD.
Ein paar Straßen weiter bezogen wir dann mit Sack und Pack unsere beschauliche Hütte. Dabei haben wir sicherheitshalber fast alles in jene geschleppt und den dazugehörigen locker vollgestopft.
Schließlich sind wir nach diesem langen Tag todmüde ins Bett gefallen.