Hoy es domingo (Heute ist Sonntag), 14.08.2011. Natürlich ein recht wichtiger Tag in Spanien. Dementsprechend war am heutigen Tag heute nicht viel geplant.
Es fing mit einer kleinen Sightseeing-Tour (per pedes) durch Pamplona an. Endlich mal etwas von der Stadt sehen, darauf habe ich gewartet.
So gingen wir durch die schöne Zitadelle …
… durch das Stadttor der Zitadelle …
…zu unserem ersten Ziel: San Lorenzo …
… hier wird eine kostbare Büste von San Fermin aufbewahrt. San Fermin lebte übrigens von 272 (geboren in Pamplona) bis 303 und war der erste Bischof von Amiens, wo dieser allerdings auch enthauptet sein soll …
Anschließend ging es durch die vielen engen aber schönen Gässchen von Pamplona und trafen auch wieder auf einen altbekannte Pilgerweg …
…dieses Gebäude ist das alte Rathaus aus dem 18ten Jahrhundert von Pamplona, echt eine Augenweide:
Auf einen andere Art von Pilgerweg sind wir hier auch noch gestoßen:
Es gibt sogar einen eigenen Souveniershop nur über dieses Ereignis.
Nun kamen wir unserem nächsten Ziel näher: die Kathedrale von Pamplona. Auch diese große Kirche wurde in mehreren Epochen wie z.B. die Gotik und Romanik gebaut.
Diese Büste von Maria wurde angeblich beim Lichterfest vor 2 Tagen das erste Mal seit über 50 Jahren von ihrer normalen Position erlöst und sogar aus der Kathedrale geholt. Scheint wohl ein besonderes Ereignis gewesen zu sein, dass man sich zu diesem Schritt entschlossen hat.
Nach der Besichtigung der gesamten Kathedrale, wo unter anderem in einem Seitenschiff sogar eine Wetterstation inkl. Wetterballon untergebracht war, absolut keine Ahnung warum, gingen wir weiter zu einer weiteren bekannten Stelle.
An diesem Aussichtspunkt standen wir auch vor 2 Tagen nach dem Lichterfest. Allerdings konnte man nun die Aussicht bei Tageslicht bewundern.
Nach einigen Fotos machten wir uns dann schon auf den Heimweg zur Gemeinde.
Bei der Ankunft in San Juan Bosco haben wir festgestellt, dass ganz viele Tische mit vielen Speisen und Getränken aufgestellt waren. Irgendwie war das wie Weihnachten, denn wir hatten schon richtig Kohldampf.
Auch hier war reges Treiben, denn alle Gemeindeangehörige, darunter auch meine Gastfamilie, haben geholfen wo sie nur konnten. An dieser Stelle muss ich wieder einen Lob an die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft aussprechen, da fühlen wir uns wie zuhause … nein, besser als zuhause!
Nach der Stärkung ging es dann sofort weiter mit Faithmeeting. Dieses machten wir allerdings in der schönen Zitadelle und redeten u.a. auch über die Gottesdienste, die wir nur zum Teil oder sogar nicht verstehen. Wir gingen außerdem noch die Lesungen des heutigen Abends und des morgigen Gottesdienstes durch, damit wir wenigstens das verinnerlichen können. Eine Stunde später wanderten wir auch wieder zurück zur Gemeinde. Nun war nämlich Gymkana angesagt. Keiner wusste was damit im Vorfeld gemeint war, wir hatten aber alle auf Stadtrallye gehofft und auch etwas gefreut. Aber leider kam es schlimmer: Gymkana bestand in diesem Fall aus reinen Sportspielen. Wir wurden in 10er Teams aufgeteilt und traten gegeneinander an. Hauptsächlich Laufen und Wasser prägten diese Spiele. So durften wir in alter Partymanier einen Apfel nur mit dem Mund aus einem Wasserkübel befreien und ein paar Meter damit rennen, um diesen in einen anderen Kübel zu spucken. Bei einem anderen Spiel mussten wir einen mit Wasser gefüllten Ballon zu zweit Kopf an Kopf einige Meter befördern. Spaß kam zu Bedauern der Spanier nur in Maßen auf, dafür waren wir alle aber auch zu unsportlich oder hatten keine Lust uns bei den Temperaturen abzurackern.
Nachdem unser Team erfolgreich verloren hat, hielten wir nach unserer Gastfamilie Ausschau. Das Abendessen war nämlich wieder in unserem casa (Heim) geplant.
Nach der Mahlzeit wurden Philipp und ich wieder zurück zur Gemeinde gebracht, damit wir wieder eine kleine Wanderung antreten konnten. Nun pilgerte nämlich ganz Pamplona zu dem Open-Air Gottesdienst in einem Park in der Nähe der Zitadelle. Durch die Dunkelheit und die Beleuchtung kam auch hier eine schöne Stimmung auf.
Etwas gruselig hingegen wurde es, als sich der Himmel orange bis rot färbte. Aber die Erklärung war einfach: durch die viele indirekte Beleuchtung (Stichwort Lichtverschmutzung) färbten sich halt die Wolken mit der Farbe, die hauptsächlich die Straßenbeleuchtung dort hatte: Orange!
Nach diesem Spektakel schlenderten wir wieder zurück nach San Juan Bosco. Hier mussten wir ausnahmsweise mal auf unsere Gastfamilie warten, das lag aber einfach daran, dass wir früher als geplant zurück waren. Die 15-20 Minuten verquatschten wir aber mit einigen aus der Gemeinde. Und oh Wunder, dieses Mal gingen wir nicht sofort ins Bett, was auch wieder Mitternacht gewesen wäre. Ich hatte nämlich mein Interesse bekundet, meine Emails zu checken und Deutschland zu sagen, dass ich noch lebe. Weiterhin stolperte ich über einige schöne Bilder des Lichterfestes auf der Paderborner WJT-Seite. Und dann entdeckte ich die Revolution schlechthin bei schlechter Sprachkenntnisse: Google Translator! Endlich habe ich mich mal richtig mit der Gastfamilie unterhalten. Dass wir da nicht eher drauf gekommen sind, tja. So unterhielten wir uns sicher noch 2 Stunden. Um 3 Uhr ging es dann doch endlich mal ins Bett. Ein anstrengender Tag mit der Reise nach Madrid erwartete uns.