Um 7 Uhr war leider schon die schöne Nachtruhe vorbei. Nach dem Duschen ging das erste Vokabeln lernen los: desayuno (Frühstück), manzana (Apfel), melocoton (Pfirsich), leche (Milch). Auf die Frage, ob wir als comer (Dinner/Abendessen) gerne Spaghetti essen würden, antworteten wir beide natürlich mit “Si!”. Für das erste Frühstück in der Gastfamilie hat das erst Mal gereicht.
Nun fuhren wir recht zügig zu unserer Gemeinde, um am Frühgottesdienst teilzunehmen. Jede der teilnehmenden Nationen hat hier einen Beitrag zur Gestaltung des Gottesdienstes geleistet.
Anschließend stiegen alle Pilger in ihren zugehörigen Bus. Da der Teil aus Schwerte aus unserem Bus in einer anderen Gemeinde untergebracht war, haben uns die Philippinen Gesellschaft geleistet.
Auf dem Weg ins Gebirge, genauer gesagt Sierra de Urbasa, haben die Filipinos für ordentlich Stimmung gesorgt: eine Gitarre macht da einiges aus. Schade, dass bei uns in der Truppe keiner eine mitgebracht hatte. Während der ganzen Fahrt haben wir also reichlich gesungen und gelacht. Erst fing es mit Liedern aus dem Pilgerheft an, später ging es dann in die Charts über, wo die Philippiner auch recht fit waren. Natürlich war auch genug Zeit für Gespräche. Das Englisch von denen war echt gut und fast makellos, da macht das Unterhalten richtig Spaß. Obwohl ich es anders gedachte hatte, aber 90% der philippinischen Bevölkerung sind sogar Christen. Dies beruht auf die spanische Koloniezeit. Daher ist es auch nicht unüblich, dass man dort auch noch spanisch in der Schule lernt.
Unterwegs mussten wir einen kurzen Nothalt machen. Kühe und Pferde schlenderten über die Straße. Gehege wie bei uns gibt es dort oben nicht.
Nachdem wir dann den Parkplatz auf der Bergspitze erreicht haben, wanderten wir ein gutes Stück.
Dabei trafen wir auch auf diese Artgenossen:
Nach gut einer halben Stunde erreichten wir dann einen beeindruckenden Aussichtspunkt an einem steilen Hang.
Hier wurde uns erzählt, dass unsere Gastgemeinde öfters hierhin wandert, um sich immer wieder klarzumachen, wie schön die Natur ist, die Gott erschaffen hat. Außerdem ist man hier oben auch Gott näher.
Anschließend wanderten wir wieder zurück zu unseren Bussen und fuhren mit diesen wieder ein paar Kilometer den Berg hinunter. An einer erfrischenden Quelle ließen wir uns alle schließlich nieder.
Wir wurden in kleine unterschiedliche, internationale Gruppen aufgeteilt, um über den Glauben und unsere Erwartungen an den Weltjugendtag zu reden. Es ist ja schon nicht so leicht, das auf deutsch hinzubekommen, aber auf englisch ist es fast eine Herausforderung. Vor allem die recht beschränkten Englisch-Kenntnisse bei den Italienern und einigen wenigen Spaniern waren eine Hürde. Man merkte recht deutlich, dass die englische Sprache einen anderen Stellenwert in diesen Ländern hat. Dennoch hat man sich hier gut verstanden.
Im Anschluss an dem sogenannten Faith-Meeting fand noch ein Gottesdienst (Angelus) statt. Dann kam aber endlich das Mittagessen (großes Baguette mit leckerem Serrano-Schinken) und die wohlverdiente Pause (Playtime).
Während der Playtime erkundeten wir die Gegend …
… und machten letztendlich unter einem schattenspendenden Baum Siesta.
Auf dem Weg zurück zum Großteil der Gruppe ist meine Freundin auf diesen Anblick gestoßen:
Als wir ankamen, konnten wir direkt zu unserem Bus spazieren, da wir uns schon auf den Rückweg machen mussten.
Die Natur bot uns unterwegs auch ein schönes Schauspiel: die Wolken (siehe Foto) sah man richtig über die Berge kriechen. Es ähnelte sehr der Brandung von Wasser am Strand. Das konnten wir gar nicht so schnell und schön in Foto oder Video festhalten.
Auf dem Schulhof unserer Gemeinde wurden wir auch schon von unserer Gastfamilie für unser Abendessen abgeholt. Wir freuten uns natürlich auf die Spaghetti. Nachdem ich mir aber allerdings poco (wenig) nachgenommen habe, wurden die Teller plötzlich eingesammelt. Auf einmal wurden neue Teller verteilt und ein weiteres Gericht, leckere Schweinefilets mit Pimientos, wurde serviert. Dabei war ich schon fast satt durch die Spaghetti als Vorspeise. Aber naja, erst habe ich es probiert, dann aber doch für muy bien (sehr gut) befunden und auch ein Stück mehr genommen. Als Nachtisch (!) gab es leckeres “Magnum After Dinner” Eis.
Um ca. 19 Uhr ging es dann wieder zurück in die Gemeinde. Unsere Unterkunft und San Juan Bosco liegen übrigens ca. 10 Minuten Fahrweg auseinander.
Nun wanderten wir zum eigentlichen Höhepunkt des Tages: das Lichterfest im Zentrum von Pamplona.
Vorbei an einer Skulptur des Stierlaufs (Encierro) …
…durch die schmalen Gassen von Pamplona, wo bereits viele Bars gut besucht waren, …
… vorbei am Countdown zum nächsten Encierro (07.-14.07.) …
… und letztendlich am Platz vor der Residenz des Erzbischofs von Pamplona, Francisco Perez Gonzalez, angekommen.
Hier wurde dann eine Art Prozessionsspiel mit 4 Stationen geboten. Eine Station bestand aus einer biblischen Skulptur, welche mit einem Wagen an den Pilgern vorbeigeschoben wurde.
Langsam wurde es immer dunkler und damit die Atmosphäre auch stimmungsvoller.
Hier ist der Erzbischof von Pamplona bei seiner Predigt zu sehen.
Nach der letzten Station …
… haben sämtliche Helfer das Licht an die Pilger gebracht. Jeder hatte also eine angezündete Kerze in der Hand. Echt ein phantastischer Anblick in der Dämmerung mit Vollmond.
Die Sicht von oben am Ende der Veranstaltung:
Mit unseren beiden Guides aus der Gemeinde, Ignatio und Marcus, liefen wir noch ein Stück die Stadtmauer hinunter zu einem sehr schön gelegenen Aussichtspunkt.
Hier hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Norden von Pamplona bei Nacht. Leider machte meine Digicam keine geeigneten Fotos, die die Aussicht stimmungsvoll genug rüberbringen könnten.
Beim Rückweg in die Gemeinde kamen wir noch an der Zitadelle von Pamplona vorbei. Einige Überreste der ehemaligen Stadtmauer und der Festung aus der vergangenen Römerzeit sind hier noch zu sehen. Diese wurde auch nachts in vielen Farben beleuchtet.
Nach diesem recht ereignisreichen Tag fielen wir wieder ca. um Mitternacht ins Bett.