Eine Woche vor Fronleichnam hatten meine Freundin und ich uns nicht entschieden, was wir an diesem langem Wochenende machen könnten. “Lass uns einfach nach Paris fahren” schlug meine Freundin vor. Auf diese (für uns) spontane Idee konnte ich nur ein “Ok” erwidern und rief sofort das Reisebüro unseres Vertrauens an, um mich nach Busfahrten für den Zeitraum zu informieren. Wir hatten Glück, denn Graf Reisen hatte sogar noch Platz für nur 4 Personen und somit schlugen wir sofort zu. Herrlich unkompliziert mit einem Reisebüro, dass sich für den Kunden auch einsetzen kann, wenn es mal spontan wie bei uns kommt.
An Fronleichnam mussten wir allerdings schon um 6 Uhr in Herne beim Betriebshof sein und waren noch relativ kaputt, dafür lief ab da alles einwandfrei. Netter Busfahrer, der die Fahrgäste gut unterhalten hat und sogar noch viele wertvolle Tipps für die Tage in Paris hat er uns auf den Weg gegeben; vor allem sollten wir auf die “Spitzbuben” (Taschendieben) aufpassen. Er war schon wirklich oft in Paris und kannte es wie seine Westentasche.
Unser Hotel, ein Holiday Inn, lag fast direkt an der Périphérique im Stadtteil Clichy und hatte somit eine hervorragende Lage um in die Innenstadt zu kommen. Ausgestattet war unser Zimmer mit ziemlich ruhiger Klimaanlage und sehr gut gedämmten Fenstern. Und genau beides war auch dringend notwendig, was man bereits nach wenigen Minuten in Paris merkt: unglaublich viel Verkehr auf den Straßen und zudem noch eine hohe Lärmbelästigung in Form von regelmäßigem Autohupen und diversen Martinshörnern auch mitten in der Nacht.
Nach der Ankunft boten uns der Busfahrer und die Reisebegleiterin noch eine kleine Tour am Abend an, um sich etwas in Paris zurechtzufinden.
Es sollte somit erst zur nächste Metrostation (Port de Clichy) gehen …
…Tickets für die Metro besorgen (Carnet = 10er Pack), in der Metro umsteigen (kennen wir bereits aus Madrid und Berlin) und im Stadtteil Montmartre aussteigen.
Direkt neben der Metrostation konnten wir bereits einen kleinen Blick auf Sacré-Cœur erhaschen und liefen anschließend direkt drauf zu.
Nach etlichen Stufen wurden wir mit einem wunderbaren Blick über Paris belohnt …
Auch der Eifelturm und Notre-Dame waren von hier zu sehen:
Hier oben fanden wir übrigens auch einen der vielen Wallacebrunnen, die über die komplette Stadt verteilt sind.
Einen kleinen Einblick in einen Hinterhof mit italienischem Theater hatten wir ebenfalls:
Der schöne Eingang zur Metrostation Montmartre:
Ein paar Meter weiter befindet sich auch das weltbekannte Varieté-Theater Moulin Rouge:
Irgendwie mag ich diese Metroschilder …
Nachdem wir wieder im Hotel angekommen sind, fielen wir natürlich erschöpft ins Bett. Wir haben am ersten Tag schon echt viel erlebt.
Am nächsten Morgen frühstückten wir typisch Französisch mit Baguette, gesalzener Butter und ordentlich Kaffee.
Dann fing die Bustour quer durch die Innenstadt an, der Busfahrer war so oft da, dass er sogar kein Navi brauchte und erzählte zu jedem Gebäude und den hiesigen Eigenarten etwas. Der hatte wirklich einiges auf dem Kasten.
Opéra National de Paris:
Place de la Concorde:
Champs-Élysées:
Arc de Triomphe:
Gegenüber des Eiffelturms, genauergesagt bei “Esplanade du Trocadero”, wurden wir kurz aus dem Bus geschmissen, um Fotos vom prächtigen Turm schießen zu können. Natürlich kamen auch andere Touristen auf die Idee, aber es wurde nicht so voll, dass man kein freies Plätzchen für ein Posing vor dem Eiffelturm hatte.
Unterhalb des Plateaus gab es auch schon Vorbereitungen für das Public Viewing der Europameisterschaft 2012. In der Nähe wurden wir auch schon wieder vom Busfahrer eingesammelt und es ging schließlich weiter …
Hôtel des Invalides:
Notre-Dame de Paris:
Auch typisch Paris:
Das Pantheon:
Der letzte Punkt unserer guided tour war der Montparnasse-Turm, der natürlich auch von uns erklommen wurde.
Von dort oben sah man wirklich alles von Paris:
Ich bin richtig begeistert von der Stadtarchitektur:
Das Louvre (in der Mitte des Bildes):
Auch die Kirche Sacré-Cœur, die irgendwie majestätisch auf dem Hügel weilt, konnte von hier entdeckt werden:
Der Eiffelturm im Kleinformat:
Hier eine interessante Metroführung, angeblich erreicht man überall in Paris innerhalb von 500 Meter eine Metrostation:
Der Triumphbogen:
Notre-Dame:
Eigentlich hätte ich hier oben den ganzen Tag verbringen können, ich hätte sicher immer mehr entdeckt.
Aber leider ging es nun doch wieder weiter … der Busfahrer lies uns entscheiden, ob wir noch in der Stadt bleiben möchten oder direkt zum Hotel zurückfahren.
Selbstverständlich entschieden wir uns für eine schöne Wanderung vom Place de la Concorde mit seinem Obelisken …
… zum Louvre (mit dem kleinen Triumphbogen).
Hier holten wir uns einen kleinen Snack in Form eines lecker belegten Baguettes von einem Paul Imbisswagen.
Genau in diesem Moment fing es an wie aus Eimern zu regnen und wir flüchteten schnell unter den nächsten Baum.
Nach einer Baguettelänge war auch schon der Spuk vorbei und wir wanderten eine Treppe mit unbekannten Ziel hinunter und befanden uns auf einmal völlig unerwartet in einer Einkaufswelt unter dem Louvre (Carrousel du Louvre):
Wir kamen so schnell gar nicht mehr aus dem Staunen raus.
Hier unten ist übrigens auch das bunte Klopapier zu finden:
Nach einem kleinen Bummel gingen wir aber doch wieder ans Tageslicht, schließlich wollten wir noch die weltberühmte Pyramide bewundern.
Von hier aus ging es zu Fuß weiter Richtung Norden, vorbei an dieser schönen Metrostation:
… und erreichten schließlich unser Ziel: das Hard Rock Cafe Paris. Ein HRC-Shirt erweiterte unsere Sammlung auf Nr. 7 (1. Amsterdam, 2. Madrid, 3. Köln , 4. Berlin, 5. Hamburg, 6. München, vielleicht sollte ich hier mal eine separate Aufstellung erstellen).
Jetzt bummelten wir noch etwas diese breite Straße weiter zur Metro und landeten nach einer Fahrt in dieser bei der Kathedrale Notre-Dame:
Auch hier zogen wieder kurz Wolken auf und verschwanden eben so schnell wie sie gekommen sind.
Nach einem Zwischenstopp und Verschnaufpause im Hotel ging es Abends wieder mit dem Reisebus los, uns erwartete eine Schifffahrt auf der Seine.
Diese führe vorbei am Musee d’ Orsay …
… an einem unbekannten Fest …
… und bei schönstem, romantischen Sonnenuntergang beim Notre Dame …
… und nach einer Kehrwende um die Ile de la Cite vorbei am ehemaligen Kaufhaus Samaritaine, das bald als Luxushotel eröffnet wird …
… und zur Krönung noch am im vollen Glanz erstrahlenden Eifelturm zu unserer Rechten:
Auf dem Rückweg zum Hotel fuhren wir wieder an den dieses Mal dezent beleuchteten Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Oper vorbei:
Der nächste Morgen führte uns zum Louvre. Um die großen Menschenmassen zu umgehen, hatten wir geplant direkt zur Eröffnung schon dort zu sein, leider hatten ein paar andere Touristen dieselbe Idee …
Nach einer allerdings schnellen Abfertigung beim Sicherheitspersonal und Ticketkauf, liefen wir recht zügig durch das Museum vorbei an dieser mysteriösen Statue …
… zum Objekt der Begierde aller Besucher, die Mona Lisa:
Das berühmteste Gemälde der Welt war echt winziger als ich angenommen hatten, dadurch wirkte das riesige Bild auf der gegenüberliegenden Seite so richtig imposant …
Schier endlose Gänge mit tausenden Gemälden und Skulpturen …
… ein kurzer Blick hinaus stimmte uns ob des guten Wetters sehr fröhlich …
Alte Relikte aus Mesopotamien:
Deutsche und italienische Kunst aus dem Mittelalter:
Beim Hinausgehen noch ein kleines Panoramafoto im Eingangsbereich des Louvre. Die Wendeltreppe endet übrigens genau in der Pyramide oberhalb:
Als nächstes fuhren wir mit der Metro zur …
… vorbei an Louis Vuitton …
… mit herrlichem Blick auf den Triumphbogen …
… und Place de la Concorde …
… und zum Greifen nahe wieder der Triumphbogen:
Anschließend machten wir beim nächsten McDonalds Halt, um uns zu stärken. Die Preise hier waren leicht (~ 1€) teurer als bei uns. Aber man konnte hier sogar in Terminals das Menü in ausgewählter Sprache bestellen und bezahlen. Somit war das Schlange stehen weniger stressig.
Dann fuhren wir mal wieder mit der Metro los, um die Katakomben von Paris zu besichtigen.
Hier fanden wir eine wahnsinnig lange Queue vor, aber stellten uns noch hinten an. Mitarbeiter machten uns aber klar, dass wir nicht innerhalb einer Stunde, also vor der Schließung, hineinkommen würden. Wir entschlossen uns also uns den Stress nicht anzutun und machten uns auf dem Weg zu Sacré-Cœur, um das vorletzte Metro-Ticket für die Seilbahn hinauf zu “verschwenden”. Meine Freundin deckte sich hier noch mit einem schönen Gemälde ein, bevor wir uns auf dem Heimweg machten. Damit blieb noch genug Zeit am Abend für Essen, Bier und Fußball-EM-Schauen. Zum Glück gab es nicht weit vom Hotel zwei Supermärkte, in denen wir uns immer gut für jeden Abend eingedeckt hatten. Es ist aber echt interessant, dass man so richtig mit Plastiktüten bombadiert wird, wenn man das Eingekaufte verstauen möchte, kostet nichts zusätzlich und erzeugt schön viel Müll.
Der Sonntag begann mit dem letzten Sightseeing dieses Städtetrips: das Schloss Versailles
Ein wahnsinnig imposantes Gebäude auf dem ersten Blick schon:
… das gilt auch für die Wartschlange:
… diese war trotz der Länge in 20 Minuten flott überwunden und wir befanden uns im Schloss. Allerdings waren wir zu geizig für die Parkanlagen 10 € mehr auszugeben, außerdem fehlte uns da sowieso die Zeit, diese gigantischen Ausmaße zu erkunden. Das Wetter spielte ebenfalls nicht mit, also ideal für einen Revisit.
Der berühmte Spiegelsaal:
… und andere endlose Gänge (fast wie im Louvre):
Riesige Gemälde prägten die meisten Wände:
Nach ca. einer Stunde Schieberei durch das Gewühl im Schloss, wanderte wir zum Markt von Versailles.
Hier kauften wir uns das mit Abstand beste Baguette, was wir je gegessen haben, direkt vom Baguette-Bäcker. Das kann man mit unseren hiesigen Baguettes nicht vergleichen und das noch zu einem Spitzenpreis von nur 2 €!
Nun machten wir uns aber auf die Heimreise, schließlich hatten wir noch ca. 6 Stunden Fahrt vor uns.
Fazit:
Paris ist definitiv eine Reise wert und wir waren mehr als begeistert. Es wird sicherlich nicht die letzte Fahrt in die Hauptstadt Frankreichs gewesen sein, so viel steht fest.
Mal schauen, welche Städtereise als nächstes auf dem Plan steht.